Branchen – Financial Services 2

FINANCIAL SERVICES

Der Finanzplatz Schweiz mit den Banken als führendem Sektor hat international einen hohen Stellenwert. Die Schweizer Finanzinstitute gehören in vielen Bereichen zu den Weltmarktführern. Der Bankensektor trägt einen wesentlichen Anteil zur Wertschöpfung und damit zum Wohlstand in der Schweiz bei.

IHR ANSPRECHPARTNER

Dr. Thomas Vettiger
Managing Partner
thomas.vettiger@ifbc.ch

AKTUELLE THEMEN & HERAUSFORDERUNGEN

Ablösung des LIBOR durch den SARON bis Ende 2021

Bis Ende 2021 soll der LIBOR in der Schweiz durch den Swiss Average Rate Overnight (SARON) ersetzt werden. Aufgrund der Umstellung von einem vorausschauenden hin zu einem Zinssatz, basierend auf effektiven Werten müssen laufende Kreditkontrakte angepasst werden. Da der SARON einem Tageszinssatz entspricht, ist die Bestimmung eines für variable Kredite relevanten Referenzzinssatzes mit bspw. 3-monatiger Laufzeit aufgrund der fehlenden Zinsstruktur anspruchsvoll.

Weitergehende Digitalisierung zeichnet sich ab

Die Digitalisierungsbestrebungen sind bei diversen Banken bereits weit fortgeschritten. Insbesondere kleinere Banken haben jedoch erst bestehende Lücken zwischen dem aktuellen und dem angestrebten Digitalisierungsgrad identifiziert. Bei der Umsetzung der definierten Strategie zeigen sich die Schwierigkeit, die zugeteilten finanziellen Mittel zu priorisieren. So ist für viele Institute unklar, ob der Fokus auf Massnahmen zur Senkung der Kostenbasis oder auf eine attraktivere Kundenschnittstelle gelegt werden soll.

Konsolidierung im Privatbankensektor

Während in den letzten Jahren die M&A-Aktivität in Bezug auf die Schweizer Privatbanken eher gering war, zeigen mehrere Faktoren, dass sich der Konsolidierungsdruck in den nächsten Jahren wieder verstärken könnte. So war über die letzten Jahre das Net New Money-Wachstum bei Schweizer Privatbanken unterdurchschnittlich. Hinzu kommen sinkende Margen, was es insbesondere kleineren Banken mehr oder weniger verunmöglicht, langfristig Wert für ihre Aktionäre zu schaffen.

AKTUELLE TRANSAKTIONEN

Bellevue Gruppe verkauft das Bankengeschäft

Die Bellevue Group hat am 30. April 2020 den Verkauf des Bankengeschäfts an die Quintet Private Bank (vormals KBL European Private Bankers), nach der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden, erfolgreich abgeschlossen. Die Bellevue Group fokussiert neu ausschliesslich auf das Asset Management.

EFG International verkauft Tessiner Retailgeschäft

Die EFG International erwarb durch die Übernahme der BSI im Jahr 2016 auch das Geschäft mit Retailkunden im Kanton Tessin mit einem Kundenvermögen von insgesamt CHF 1.2 Mrd. Im Rahmen einer weiteren Fokussierung auf das Private Banking hat die EFG International dieses Geschäft Ende September 2020 an die Banca dello Stato del Cantone Ticino verkauft.

Die SIX übernimmt Bolsas y Mercados (BME)

Die SIX unterbreitete im November 2019 den Aktionären der spanische Börse Bolsas y Mercados (BME) ein freiwilliges Übernahmeangebot. Bis am 11. Juni 2020 wurden der SIX rund 93% der Aktien angedient. Mit diesem Schritt wird die SIX nach Umsatz gerechnet die drittgrösste Finanzmarkt-Infrastruktur-Gruppe Europas.

UNSERE KUNDENPROJEKTE

REPORT

 

IFBC SECTOR REPORT SWISS BANKING

 

Im IFBC Sector Report – Swiss Banking finden Sie unsere Erkenntnisse aus der Analyse von insgesamt 86 Schweizer Retail- und Privatbanken zu den Themen Profitabilität, Wertschaffung und Bewertungsniveau.

Erfahren Sie mehr zu unserem IFBC Sector Report Swiss Banking hier.

IFBC Sector Report

M&A TRENDS UND MARKTANALYSEN

Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Analyseergebnisse zur Bewertung des schweizerischen Bankensektors für den Zeitraum der letzten sieben Jahre. Die Analyse basiert auf dem IFBC SectorUpdate – Swiss Banking und Daten von Bloomberg.

RETAILBANKEN

Zur Beurteilung des Bewertungsniveaus der kotierten Schweizer Retailbanken wird die Entwicklung des Marktwert-Buchwert-Verhältnisses (M/B-Ratio) und des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (P/E-Ratio) herangezogen:

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Median
75%-Quartil
25%-Quartil

  • Die P/E-Ratio kotierter Schweizer Retailbanken liegt im Jahr 2019 mit einem Median von 15.5 über dem Niveau von 2018.
  • Die Graubündner Kantonalbank weist mit 23.0 die höchste P/E-Ratio der untersuchten Institute auf.

Marktwert-Buchwert-Verhältnis

Median
75%-Quartil
25%-Quartil

  • Im Vergleich zu den Vorjahren ist die M/B-Ratio kotierter Schweizer Retailbanken im Median angestiegen und liegt Ende 2019 bei 0.97.
  • Bei der Analyse der einzelnen Komponenten der M/B-Ratio zeigt sich, dass die Buchwerte im Median kontinuierlich mit rund 4% p.a. gewachsen sind, währenddem die Median Marktwertsteigerung leicht hinter diesem Wert zurückblieb.

PRIVATBANKEN

Zur Beurteilung des Bewertungsniveaus kotierter Schweizer Privatbanken wird, analog zur Analyse des Bewertungsniveaus der Retailbanken, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (P/E-Ratio) herangezogen. Zusätzlich wird der durchschnittliche Marktwert des Eigenkapitals ins Verhältnis zu den Assets-under-Management (Equity Value/AuM-Ratio) gesetzt.

Equity Value / AuM-Verhältnis

Median
75%-Quartil
25%-Quartil

  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Equity Value/ AuM-Ratio von Schweizer Privatbanken im Median leicht gesunken und liegt Ende 2019 bei 2.1% nach 2.4% im Vorjahr.
  • Bei der Analyse der einzelnen Komponenten zeigt sich, dass 2019 die Marktwerte in der Tendenz zurückgegangen sind (-1.5%). Die AuM konnten hingegen gesteigert werden (+15.0%), was mitunter auf die rege M&A-Tätigkeit der untersuchten Banken im Jahr 2019 zurückzuführen ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Median
75%-Quartil
25%-Quartil

  • Die P/E-Ratio kotierter Schweizer Privatbanken liegt im Jahr 2019 mit einem Median von 18.7 unter dem Niveau von 2018.
  • Der Mittelwert der Medianwerte der letzten sieben Jahre liegt ebenfalls bei 18.7.