Interview mit Marius Kleger, CEO der VITARIS AG

Die Mit der Übernahme der VITARIS AG (VITARIS) durch die CHROMOS Group AG (CHROMOS Gruppe) entsteht eine Unternehmensgruppe mit spannenden Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich Life Sciences, die in strategische Geschäftsfelder...

Autor
Dr. Thomas Vettiger
Datum
14/12/2023

Die Mit der Übernahme der VITARIS AG (VITARIS) durch die CHROMOS Group AG (CHROMOS Gruppe) entsteht eine Unternehmensgruppe mit spannenden Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich Life Sciences, die in strategische Geschäftsfelder und geografisches Wachstum investieren kann. Die gemeinsame Wertebasis, ist dabei für die Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten mit Blick auf die Kontinuität von grosser Bedeutung.

IFBC unterstützte den Gründer und Inhaber von VITARIS, als exklusiver Financial Advisor, bei der Entwicklung strategischer Optionen für die Zukunft seines Unternehmens. Im Dialog wurde eine langfristige Lösung erarbeitet und gemeinsam umgesetzt. Im Verkaufsprozess suchte IFBC als M&A-Advisor den idealen Käufer, entwickelte die Transaktionsstruktur und begleitete die Vertrags- und Kaufpreisverhandlungen.

Marius Kleger bleibt CEO der VITARIS und wird das Unternehmen im Verwaltungsrat der CHROMOS Gruppe zusammen mit den neuen Besitzern Daniel und Christian Broglie strategisch weiterentwickeln. Im folgenden Interview gibt er einen Einblick in die Ambitionen.

Was bedeutet für Sie «A Difference in Life Sciences»?

Das Credo «A Difference in Life Sciences» begleitet VITARIS schon seit 2003. Die Dinge gleichen sich und werden im Laufe der Zeit austauschbar. Wir differenzieren uns am Markt durch eine exklusive Markenauswahl in Kombination mit hoher Servicekompetenz und erfüllen so die Erwartungen unserer Kunden. Im Prinzip bieten wir ganzheitliche Lösungen. Auf diese Weise schaffen wir nachhaltige und gute Beziehungen zu unseren Kunden und Mitarbeitenden. Unsere Nischenstrategie im Fachhandel ist seit 20 Jahren erfolgreich.

Welche Trends sehen Sie im Bereich Healthcare die kommenden Jahre?

Healthcare und auch die Forschungslandschaft werden in Zukunft Fahrt aufnehmen, weil von öffentlicher und privater Seite her sehr viel in diesen Bereich investiert wird. Das natürliche Wachstum wird in den nächsten Jahren mit Sicherheit steigen und die ganze Schweiz prägen. Rund 40% der Schweizer Exporte laufen über die Life Sciences-Branche. VITARIS ist nicht in der Entwicklung und Produktion tätig, sondern betreibt Handel und erbringt Dienstleistungen. Auf der einen Seite ist bei der Zellkultivierung sehr viel Potenzial vorhanden. Auf der anderen Seite können wir uns auch in Märkte wie die Getränke- & Lebensmittel-Industrie und die dortigen Mikrobiologie-Qualitätskontrolllabors einbringen.

Was ändert sich für Sie nach der Anbindung an die CHROMOS Gruppe?

Auch nach dem Zusammenschluss liegt der Fokus auf dem bestehenden Geschäft – insofern hat sich wenig geändert. Jedoch bestehen gegenseitige Bestrebungen sich näher und besser kennenzulernen. Weiterführende Möglichkeiten und Synergien werden jetzt ausgelotet und ein neues Kapitel Erfolgsgeschichte geschrieben. In der Life Sciences-Branche werden beispielsweise monotone und repetitive Arbeiten in Zukunft immer mehr von Kobots (kollaborativen Roboter) ausgeführt. Da sehe ich auch für VITARIS neue Möglichkeiten, um die Dienstleistungspalette zusammen mit der CHROMOS Gruppe darauf auszurichten. Das Thema Automation wird uns in Zukunft stark beschäftigen.

Wie entstand die Motivation, die Weichen für die Zukunft zu stellen?

Als wachstumsorientierter Unternehmer, stelle ich mir regelmässig die Frage nach Optionen für die Weiterentwicklung. Zudem ist es nicht nur meine Verantwortung, sondern auch mein Anspruch, dem Team eine Perspektive zu geben. Im Wissen, dass die Erwartungen der Anspruchsgruppen stetig steigen, suchte ich nach Möglichkeiten, Synergien zu nutzen und in neue Geschäftsfelder vorzustossen. Dies war die Hauptmotivation, VITARIS in neue Hände zu geben.

Welche Rolle spielen die Mitarbeitenden in diesem Prozess?

Die Mitarbeitenden spielen bei VITARIS eine zentrale Rolle. Im Fachhandel wird anhand der Zusammenarbeit des Teams erkennbar, wie gut das Unternehmen wirklich ist. Ich bin zwar Eigentümer der Firma, aber letztlich erzielen engagierte Mitarbeitende ausserordentlichen Resultate und schaffen zufriedene Kunden. Deshalb erfolgte intern Schritt für Schritt eine stufengerechte Einbindung, die zusammen mit IFBC erfolgreich umgesetzt wurde. Die Mitarbeitenden sind von der neuen Lösung überzeugt und schauen positiv in die Zukunft.

Was waren die Schlüsselerlebnisse bei der Suche eines Käufers?

Mit einer attraktiven Erfolgsgeschichte, einem eingespielten Team und meinem persönlichen Engagement war die Ausgangslage sehr gut. Es ging aber darum, einen komplexen Entscheid für die Zukunft zu fällen. Anfänglich wurden Finanzinvestoren und strategische Investoren berücksichtigt. Im Sinne der Nachhaltigkeit, Stabilität und den Perspektiven, habe ich dann die Zusammenarbeit mit einem strategischen Investor bevorzugt. Beim Erstellen der «Shortlist» wurden die Geschäftsmodelle und das gegenseitige strategische Verständnis eingehend geprüft. Ausschlaggebend war die gemeinsame Wertebasis bezüglich Kultur, Qualität und Unternehmertum. Die CHROMOS Gruppe erfüllte alle mir wichtigen Punkte und ist der perfekte «Match». Dies ist mit grossem Dank von meiner Seite an alle Beteiligten verbunden. Da haben sich mehrere Parteien gegenseitig evaluiert, was naturgemäss viel Zeit kostet und grosse Emotionen hervorruft. IFBC hat eine objektive Perspektive eingebracht, die richtigen Fragen gestellt und die Aufgabe des Mediators erfolgreich wahrgenommen.

Welchen Herausforderungen sind Sie während der Transaktion begegnet?

Ich denke, wir hatten die «normalen» Herausforderungen zu meistern. Es gab keine ausserordentlichen Probleme oder Rückschläge. Dies ist grossenteils auch der sehr guten Vorbereitungsarbeit und dem professionellen Vorgehen von IFBC zu verdanken. Persönlich war ich gleichzeitig durch die Transaktion und das operative Geschäft gefordert, was eine gewaltige Doppelbelastung mit sich brachte. Entsprechend hat sich externe Unterstützung absolut bezahlt gemacht. Diese sechs Monate waren für mich eine sehr lehrreiche und intensive Zeit.

Welchen Mehrwert hatten für Sie die Zusammenarbeit und der Dialog mit IFBC?

Ich habe IFBC anlässlich eines Verwaltungsrat-Seminars kennengelernt, wo ich mir ein Bild von ihrer Expertise im Bereich M&A machen konnte. Die Zusammenarbeit über den ganzen Verkaufsprozess war von grosser Transparenz und gegenseitigem Vertrauen geprägt. Insbesondere die Entwicklung strategischer Optionen für die Zukunft von VITARIS habe ich sehr geschätzt. Die Aufbereitung des Information Memorandum war sehr gut und ansprechend gemacht, was bei potenziellen Käufern Interesse geweckt hat. Das Team entwickelte eine langfristige Lösung und unterstütze durch einen objektiven und zielführenden Dialog. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise und Fingerspitzengefühl erlaubten es, bei den Vertrags- und Kaufpreisverhandlungen alle Anspruchsgruppen abzuholen. Der effektive Mehrwert von IFBC war, dass VITARIS und die CHROMOS Gruppe den perfekten «Match» gefunden haben, sodass schlussendlich sämtliche Anliegen berücksichtigt wurden und alle beteiligten Parteien zufrieden waren.

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